Das Handy klingelt, das Kind quengelt - eine Sekunde Ablenkung kann ausreichen, um einen schweren Unfall zu bauen ...
Was Fahrer und Mitfahrer bei einem Unfall aber zunächst schützt, erschwert im Falle eines Unfalls die Befreiung der Unfallopfer. Vielfach wissen die Rettungskräfte nicht, wo Rettungswerkzeuge angesetzt werden sollten. Es besteht die Gefahr, Airbags nachträglich auszulösen, Gasleitungen zu beschädigen oder Hochvoltbauteile zu treffen.
Wenn nach einem Unfall Personen aus einem Fahrzeug befreit werden müssen, benötigen die Einsatzkräfte möglichst präzise Kenntnis über die Besonderheiten und Gefahrenstellen eines Fahrzeuges. Speziell die verstärkten Karosserien moderner Fahrzeuge erschweren den Einsatz von Rettungswerkzeugen, wenn den Rettern die empfohlenen Ansatzpunkte nicht bekannt sind.
Die Fahrzeughersteller haben hierzu Rettungskarten für Einsatzkräfte in Notfällen erstellt. Die Rettungskarte zeigt anhand einer schematischen Darstellung mit genormten Elementen die Lage aller rettungstechnisch relevanten Bauteile (z.B. Airbags, Gasleitungen, Steuergeräte oder Hochvoltbauteile) und die Lage der Karosserieverstärkungen bzw. Ansatzstellen für Rettungswerkzeuge wie Spreizer und Scheren.
Die Rettungskarte für euer Fahrzeug!
1. Druckt die Rettungskarte eures Fahrzeuges in Farbe aus, damit Bereiche für besondere Maßnahmen klar erkennbar sind.
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/unfall/rettungskarte
2. Prüft anhand der Typbezeichnung, ob die ausgedruckte Rettungskarte eurem Fahrzeug entspricht. Es wird immer die maximal mögliche Sicherheitsausstattung eines Fahrzeugmodells dargestellt.
3. Befestigt die Rettungskarte nur hinter der Fahrersonnenblende, denn dieser Ort wurde für Rettungskräfte international kommuniziert. Faltet sie vorher mit der bedruckten Seite nach außen, damit sie leicht als Rettungskarte erkennbar ist.
4. Aufkleber "Rettungskarte im Fahrzeug" am rechten oberen oder unteren Rand der Windschutzscheibe anbringen. Den Aufkleber gibt es in jeder ADAC-Geschäftsstelle. Weitere Aufkleber gibt es auch beim TÜV.
Hinweis: Für Gas-, Hybrid- & Elektrofahrzeuge liegen zum Teil erweiterte Rettungskarten vor, welche den Einsatzkräften vor Ort praktische Informationen für die "neuen" Technologien bereitstellen. Teilweise umfassen die Rettungskarten für diese Fahrzeugmodelle mehrere Seiten.
Bei einer Umrüstung des Fahrzeugs auf Gasantrieb sollte dies unbedingt handschriftlich auf der Rettungskarte vermerkt werden.
Textinfos:
ADAC DEKRA TÜV NORD GROUP